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DE1N_SEIN

Wohnprojekt DE1N_SEIN

Unterstützungsangebot für Kinder und Jugendliche, welche einen verlässlichen Lebensort außerhalb ihres Familiensystems benötigen

Im September und Oktober 2017 haben wir in enger Kooperation mit dem Jugendamt Dresden das Modellprojekt DE1N_SEIN entwickelt. Die unglaublichen Herausforderungen, welchen das Jugendamt Dresden, im Besonderen der Kinder- und Jugendnotdienst (KJND), und viele Jugendämter deutschlandweit  gegenüberstehen, erfordert von allen Beteiligten ein grundlegendes Umdenken. Es gibt immer mehr Jugendliche, welche mit „normalen“ Angeboten der Jugendhilfe nicht mehr zu erreichen sind. Die hier angesprochene Gruppe von jungen Menschen adressiert aus unterschiedlichsten Gründen keine Aufträge oder Hilfeziele an die Mitarbeiter/innen des Jugendamtes. Sie haben ihr Familiensystem aus verschiedensten Gründen verloren oder mussten es verlassen, so dass sie in den Verantwortungsbereich des Jugendamtes gelangten. Diese jungen Menschen wirken nicht im Sinne des Hilfeplanes mit, so dass die schon oft installierten Hilfesettings wegen fehlender Mitwirkung beendet wurden. Sie suchen den KJND zum Schlafen und Essen auf. Sie sind häufig abgängig und werden dann von der Polizei zurück in den KJND verbracht. Diese, aus Sicht der Kinder und Jugendlichen erlebten und sich wiederholenden Beziehungs- und Systemabbrüche sowie Zwangs-, Reglementierungsmechanismen führen dazu, dass diese jungen Menschen sprichwörtlich aus dem System fallen und jeglichen Anschluss an eine Gesellschaft verlieren, in welcher sie zukunftsträchtige Perspektiven finden könnten.

Das empatis® Wohnprojekt DE1N_SEIN vereint Individualität, Flexibilität, Multikomplexität, Niederschwelligkeit, Beziehungsintensität und Streetworkansätze mit der Sicherheit der 24h Erreichbarkeit, den multiprofessionellen Arbeitsansätzen und des SEIN – Dürfens.

Somit werden im empatis® Wohnprojekt DE1N_SEIN die spezifischen Merkmale der ambulanten empatis® Hilfen mit denen der stationären empatis® Angebote zu etwas Neuem bzw. Besonderen verwoben. Das Ankommen, Annahme finden und der Aufbau niederschwelliger, aber verlässlicher und sicherer Beziehungen im Rahmen eines akzeptierenden Betreuungsansatzes wird mit diesem empatis® Wohnprojekt erreicht. Das übergeordnete Ziel ist das Ankommen der jungen Menschen bei sich selbst, um wieder SEIN – zu dürfen bzw. SEIN – zu können. Dem schließt sich die (Wieder-) Eingliederung in die Gesellschaft durch eine schrittweise Verselbstständigung und Übernahme von Eigenverantwortung an. Es gibt ausreichend Platz zum Ankommen, zum Leben und möglicherweise auch wieder zum zu Hause fühlen. Im DE1N_SEIN gibt es Einzel- und Zweibettzimmer mit integrierten Bädern. Es gibt ein großes Gemeinschaftszimmer, eine große Wohnküche und einen Fitnessraum. Die Kriterien für die Aufnahme in das empatis® Wohnprojekt  DE1N_SEIN sind die Akzeptanz und Einhaltung dieser drei folgenden Regeln:

  1. Keine physische und verbale Gewalt im Projekt.
  2. Keine Drogen und Suchtmittel im Projekt.
  3. Respekt gegenüber den Mitbewohner/innen, den Mitarbeiter/innen und dem Projekt, gemäß dem Prinzip: „Leben und leben lassen“.

Die gemeinsame Erarbeitung, Konzipierung und Umsetzung individueller und maßgeschneiderter Unterstützungsangebote für die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen erfolgt in intensiver Kooperation mit den Mitarbeiter/innen der ASD sowie der beteiligten Fachkräfte.

Team DE1N_SEIN

Tom Köstler

Tom Köstler
Tom Köstler machte sein Abitur in Dresden, leistete freiwilligen Wehrdienst bei den Gebirgsjägern in Schneeberg und studierte Diplompädagogik in den Fachrichtungen Freizeit- und Erlebnispädagogik, Medienpädagogik und Erziehungswissenschaften an der Universität in Bielefeld. Insgesamt arbeitete und lebte er in dieser Stadt 12 Jahre, weshalb er sie auch gerne als seine zweite Heimat bezeichnet.

Tom Köstler absolvierte bereits während seines Studiums eine Ausbildung zum Erlebnispädagogen und Trainer für Hochseilgärten und temporäre Elemente nach ERCA Norm. Er arbeitete dann als freiberuflicher Mitarbeiter für unterschiedliche Firmen im Rahmen von teambildenden Maßnahmen für Schulklassen, Wohngruppen oder Firmenteams, aber auch in Inobhutnahmestellen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Bremen. Seine Kompetenzen in diesen Settings wurden schnell erkannt und so wurde er Ausbilder für HSG-Elemente und Floßbauprogramme. Parallel dazu erarbeitete er sich auch den Stand eines Parkleiters für einen Abenteuer- und Kletterpark in Mardorf am Steinhuder Meer.

Nach Abschluss seines Studiums arbeitete Tom Köstler mehrere Jahre in einer Regelwohngruppe in Bielefeld, folgend in Cottbus in einer intensivpädagogischen Einrichtung, bis er 2017 im Wohnprojekt „DE1N_SEIN“ der empatis® Jugendhilfe GmbH begann. Seit 2019 fungierte er dort auch als stellvertretender Teamleiter und hat nun die Rolle des Teamleiters inne.

Tom Köstler zeichnet sich durch sein Auge für offene Aufgaben aus, weshalb er in seinem Team schnell die Rolle des „Machers“ zugesprochen bekam.