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Leitbild

Prämisse und Axiome ¹

Wir von empatis® Jugendhilfe verstehen uns als systemisch interagierendes Unternehmen. Daher sind die Vision, die Mission, das darauf aufbauende Leitbild und daraus resultierende Werte von empatis® Jugendhilfe in einem offenen Prozess entstanden.
Involviert in diesen Findungsprozess waren und sind immer folgende Beteiligte:

  • Inhaber
  • Kaufmännische Leiterin
  • Pädagogische Leiterin und Pädagogischer Leiter
  • alle Teamleiter und Teamleiterinnen

Für empatis® Jugendhilfe gelten folgende Axiome:

  1. Das Leitbild gilt immer.
  2. Das Leitbild wird nur gemeinsam mit der Teamleitung geändert.
  3. Die Teamleitung ist die erweiterte Leitung.

Grundlage für diese Gesetzmäßigkeit ist unsere Überzeugung, dass das Ganze mehr ist, als die Summe seiner Teile. Wir beziehen uns mit dieser Aussage, auf die Formulierung, welche Aristoteles zugeschrieben wird, in dem er feststellte das 1+1 =3 ist.

1+1=3

In unserer Welt kann es nur in einem gemeinsamen Prozess, in dem alle relevanten Personen auf Augenhöhe agieren, eine wirkliche und nachhaltige Entwicklung geben. In diesem Fall entsteht etwas „Neues…Größeres“, eine eigenverantwortlich gestaltete Unternehmenswelt der Mitarbeiter/innen. Aus 1 (Unternehmensleitung) und 1 (Mitarbeiter/innen) wird nicht nur 2 (eine direkte Umsetzung der Vorstellung des Inhabers, welche einfach abgenickt werden), sondern 3 (eine eigenverantwortlich gestaltete Unternehmenswelt der Mitarbeiter/innen und aller Arbeitsbereiche, welche durch neue Sichten und Verständnisprozesse sowie neue Kompetenzen entstanden ist).

Leitbild von empatis® Jugendhilfe GmbH

Jeder Mensch­
ist wertvoll

Empathie

BedĂĽrfnisse
wahrnehmen

mitfĂĽhlen

Perspektivwechsel

Vielfalt
als Ressource

Kommunikation

Miteinander
agieren

verbale und nonverbale Kommunikation

aktives
Zuhören

ICH
Botschaften

Fragekompetenzen

4-Ohren
-Modell

Interagieren
auf Augenhöhe

Systemische
Kompetenz

systemische
Haltung

wertfrei
und offen

inter
-disziplinär

Netzwerk
Gedanke

Menschliches Verhalten
macht immer Sinn

50:50

Selbstwirksamkeit
und Empowerment

Ressourcen
-orientierung

Lösungsorientierter
Ansatz

Methoden
-kompetenz

Gelebte
Integration

Flexibilität

Realitätenverändern

Widerstand
deuten

Interkulturalität

1 + 1 = 3

Professionalität

Rollenverständnis

Selbstreflexion

Verantwortung

Neugier

Abgrenzung

Zuverlässigkeit

Verbindlichkeit

strategisches
Agieren

Jeder Mensch ist wertvoll … im Artikel 3 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland steht: „Alle Menschen sind (…) gleich.“ Wir gehen diesbezüglich weiter. In unserem ethisch-moralischen und philosophischen Werte- und Gedankenkonstrukt sind wir davon überzeugt, dass die Menschen nicht nur gleich, sondern jeder einzelne Mensch einzigartig, bedeutend, wichtig, kostbar und eine Bereicherung ist. In der Summe dieser Betrachtungsweise bedeutet dies für uns: Jeder Mensch ist wertvoll.

Durch unterschiedliche Lebenserfahrungen, Lebenskonzepte, individuelle Überzeugungen und berufliche oder private Hintergründe, welche gleichberechtigt nebeneinander stehen, sich ergänzen oder potenzieren, entwickelt sich die notwendige Gedanken- und Arbeitsbasis, welche für unsere systemische Arbeits- und Denkwelt essentiell ist.

Empathie… Als Empathie verstehen wir die Fähigkeit eines Menschen, einen anderen Menschen von außen, ohne persönliche Grenzen zu überschreiten, möglichst ganzheitlich zu erfassen, dessen Gefühle oder Bedürfnisse wahrzunehmen und zu verstehen, ohne diese jedoch notwendigerweise auch teilen zu müssen, und sich damit über dessen Verstehen und Handeln klar zu werden. Dieser annehmende  Perspektivwechsel ist für unsere Arbeit wichtig, denn dadurch können wir in die individuelle Lebenswelt unseres Gegenübers eintauchen. Dabei ist Mitgefühl sehr wichtig, bedeutet jedoch nicht mit zu leiden.

Vielfalt als Ressource … Die Vielfalt, die Einzigartigkeit und die Andersartigkeit jedes einzelnen Menschen sind für uns unschätzbare Kostbarkeiten. Die Annahme und die Akzeptanz der Verschiedenheit eines jeden Menschen sind von elementarer Bedeutung. Die persönliche, biografische, kulturelle oder fachliche Vielfalt unserer Mitarbeiter/innen, unserer Adressaten/innen und Kooperationspartner/innen sind für uns Schlüssel für die Erfassung spezifischer Bedarfe sowie die Konzipierung und Umsetzung von pädagogischen Interventionskonzepten. 

Kommunikation ist die Wirkung, die sie hervorruft

Kommunikation … „Kommunikation ist die Wirkung, die sie hervorruft“. Dieses systemische und neurolinguistische Prinzip bedeutet für uns, dass wir die kommunikativen Unklarheiten auf ein „maximales Minimum“ reduzieren wollen. Die direkte, strukturierte, dokumentierte und transparente Kommunikation mit allen Beteiligten ist einer der Schlüssel für den Erfolg unserer Arbeit und das Erreichen der Hilfeziele. Durch eine klare Planung, eine strategische Umsetzung und eine nachvollziehbare Auswertung können Qualitätsstandards realisiert und gesichert werden. Die methodischen Kernkompetenzen bei empatis® Jugendhilfe reichen von den Grundfähigkeiten wie Ich-Botschaften, verbale und nonverbale Kommunikation und Aktiven Zuhören, über das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun bis zu zirkulären oder Meta-Fragekompetenzen.

Interagieren auf Augenhöhe … Wir von empatis® Jugendhilfe begreifen uns als Team mit einem einzigartigen und vorteilhaften Mix verschiedener privater und beruflicher Hintergründe. Auch wir haben Hierarchie-Ebenen, versuchen diese aber auf ein Minimum zu reduzieren. Wir verstehen diese als notwendig für die Struktur, Klarheit und Verlässlichkeit des Unternehmens. Trotz der Unterschiede in dem Tätigkeits- und Verantwortungssystem sind alle Interaktionen bei empatis® Jugendhilfe gekennzeichnet durch Respekt, Achtsamkeit, Anerkennung, Wertschätzung sowie eine direkte, offene, vertrauensvolle und transparente Kommunikation. Nur so kann ein Miteinander auf Augenhöhe erreicht und abgesichert werden.

Systemische Kompetenz … ist das zentrale Element des ethisch-moralischen und philosophischen Werte- und Gedankenkonstrukts von empatis® Jugendhilfe. Wir sind überzeugt, dass menschliches Verhalten immer sinnvoll ist, wenn die Lebenswelt erfasst und verstanden wird. Diese Überzeugung begründet unter anderem diese vier Haltungen:

  • Lösungsorientierter Ansatz. Dies bedeutet zuerst das System zu betrachten, um zu erfassen was funktioniert und durch strategisches Fragen dem GegenĂĽber zu helfen, die Lösung selber zu entdecken und seine eigenen Stärken und Ressourcen einzubeziehen.
  • Ressourcenorientierung. Auch jedes negative Erlebnis, wie beispielsweise scheitern, versagen, verlieren, misslingen etc., beinhaltet eine wichtige Lernerkenntnis und stellt einen wichtigen Erfahrungswert dar, welcher fĂĽr die Zukunft genutzt werden kann, um daraus zu lernen, sich zu entwickeln und daran zu wachsen.
  • Menschliches Verhalten ist immer sinnvoll. Diese Ăśberzeugung fĂĽhrt dazu, sich intensiv mit seinem GegenĂĽber zu beschäftigen, um dessen Sicht, seine Ăśberzeugungen, seine Werte und seine Lebenserfahrungen kennenzulernen, um das aktuelle Verhalten, egal wie destruktiv oder verrĂĽckt es erscheinen mag, zu verstehen. Erst dann kann eine wirkliche Hilfe zur Selbsthilfe beginnen.
  • 50:50. Da wir Menschen nicht nicht kommunizieren können, ist alles Kommunikation². Dies bedeutet, dass jeder Mensch immer die gleiche Verantwortung fĂĽr sich, die innere psycho-emotionale Situation des Kommunikationspartners, den Prozess und letztendlich auch fĂĽr das Ergebnis trägt, wie sein GegenĂĽber. Es geht hierbei also um das Thema Verantwortung, welche immer gleich zwischen allen Systembeteiligten verteilt ist.

Aufgrund der unterschiedlichsten subjektiven Lebenserfahrungen des/der Adressaten/in entwickelte sich das aktuelle Realitätskonstrukt mit allen aktuellen Themen, Problemen und Schwierigkeiten. Durch den Ressourcen- und Lösungsorientierten Ansatz mit den vier beschriebenen Haltungen ergibt sich unser Tätigkeitsfeld. Wir ermöglichen (Lebens-)Erfahrungen in den Bereichen Empowerment² und Selbstwirksamkeit sowie Erkenntnis- wie Verständnisgewinne, welche u.a. zu einer selbstbestimmteren Lebensgestaltung führen. Empowerment³, die Ermächtigung und Übertragung von Verantwortung bezeichnet  Strategien und Maßnahmen, die den Grad an Autonomie und Selbstbestimmung im Leben von Menschen oder Gemeinschaften erhöhen sollen und es ihnen ermöglichen, ihre Interessen (wieder) eigenmächtig, selbstverantwortlich und selbstbestimmt zu vertreten. Unter Selbstwirksamkeit verstehen wir die Einstellung, die Menschen zu der Wirksamkeit des eigenen Handelns haben. Das Vertrauen in die eigene Stärke und das eigene Leistungsvermögen ist ein wichtiges Merkmal der Resilienz.

empatis® Jugendhilfe definiert sich als multiprofessionelles, interdisziplinäres, mit hoher und breitgefächerter Methodenkompetenz ausgestattetes und netzwerkgetragenes Unternehmen, welches von allen Mitarbeiter/innen zum „Leben“ erweckt wird…gemäß Aristoteles: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“. Wir agieren auf Basis humanistischer und systemischer Prinzipien, denen eine wertfreie und offene Haltung zu Grunde liegt.

gelebte Integration

Gelebte Integration … als elementarer Zwischenschritt zur Vision der gelebten Inklusion bedeutet für empatis® Jugendhilfe einen fortlaufenden Prozess aus Annäherung, gegenseitiger Auseinandersetzung, Kommunikation, Finden von Gemeinsamkeiten, Feststellen von Unterschieden und der Übernahme gemeinschaftlicher Verantwortung. Wir akzeptieren die Einzigartigkeit des Einzelnen mit allen Kompetenzen und Fähigkeiten, aber auch dessen Bedürfnissen, Begrenzungen und Defiziten.

Eine aktivierende und gelebte Offenheit ist die Grundlage aller pädagogischen Ansätze. Aus diesem Grund ist die niederschwellige, wertfreie und ressourcenorientierte Arbeitsphilosophie gegenüber uns,  unseren Adressaten/innen und unseren Kooperationspartnern/innen von entscheidender Bedeutung. Die Mitarbeiter/innen von empatis® Jugendhilfe schaffen Rahmen und Angebote, in welchen Ängste, Unsicherheiten, Vorurteile oder übernommene Haltungen thematisiert und besprochen werden. Durch diese offene Begegnungs- und Gesprächskultur werden individuelle Integrationskonzepte entwickelt, wodurch eine wirklich gelebte Integration gelingen kann.

Integration verstehen wir als universellen Ansatz. Jeder Mensch hat einen individuellen Integrationsbedarf, welcher unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Die spezifischen Integrationsbereiche können unter anderem umfassen:

  • Bildung und berufliche Entwicklung
  • Gesundheit
  • Sozialraum
  • ReligionsausĂĽbung
  • Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
  • Freizeit
  • Kultur
  • sexuelle Orientierung
  • Rollenbild (Mann – Frau)
  • körperliche, geistige und emotionale Bereiche
  • Spracherwerb

Eine erfolgreiche und gelebte Integration ist nur in einer gleichberechtigten Zusammenarbeit aller Beteiligten möglich.

Flexibilität … ist eine sehr elementare Fähigkeit der empatis® Jugendhilfe Mitarbeiter/innen um sich in Arbeitsprozessen schnell, umfassend und nachhaltig auf veränderte Rahmenbedingungen einzustellen und die eigenen Strategien zur Zielerreichung anzupassen. Dazu gehört ebenso ein hohes Maß an Interkulturalität aufgrund der sich kontinuierlich verändernden Lebenswelten der Mitarbeiter/innen, der Adressaten/innen sowie des Unternehmens.

Flexibilität bedeutet für uns professionelle Helfer: „Widerstand deuten“. Wenn sich ein Verhalten zeigt, das als „Widerstand“ interpretiert werden könnte, dann bedeutet dies, dass wir die Rahmenbedingungen, die Methodik, die Strategie, die Kommunikationsebene etc. wechseln, um die gemeinsam definierten Ziele zu erreichen. Da menschliches Verhalten immer sinnvoll ist, muss es eben auch im Fall eines „Widerstandes“ gute Gründe dafür geben und diese gilt es zu erfassen, zu verstehen und daraus zu lernen. Erst dann schaffen wir es, gemeinsam mit unserem Team, unseren Adressaten/innen und unseren Kooperationspartnern/innen nachhaltig Realitäten zu verändern. Und genau darum geht es, wenn wir von Hilfe zur Selbsthilfe sprechen.

1+1=3 … Aristoteles wird die Formulierung eines der wichtigsten systemischen Grundprinzipien zugeschrieben, in dem er feststellte: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. “Nur in einem gemeinsamen Prozess, in dem alle im System auf Augenhöhe beteiligt werden, kann es eine wirkliche und nachhaltige Veränderung geben. Und erst in diesem Fall entsteht etwas „Neues…Größeres“, eine eigenverantwortlich neu gestaltete Lebenswelt des/der Adressaten/in. Aus 1 (Pädagoge/in) und 1 (Adressat/in) wird nicht nur 2 (eine Anpassung der aktuellen Situation), sondern 3 (eine eigenverantwortlich geschaffene neue Lebenswelt, welche durch neue Sichten und Verständnisprozesse sowie neue Kompetenzen entstanden ist).

Diese systemische Sicht umfasst neben der direkten Unternehmenswelt von empatis® Jugendhilfe auch deren Umwelt, die unmittelbare Umgebung oder den Sozialraum. Nur in einem wirklichen Miteinander können sich die unterschiedlichen Lebenswelten ergänzen und bereichern, so dass auch in diesem weitreichenden Verständnis aus 1+1=3 wird.

Professionalität jedes/jeder einzelnen empatis® Jugendhilfe Mitarbeiters/in

Professionalität … hierbei geht es nicht um einen abstrakten Wert oder Anspruch, sondern um die praktische Auseinandersetzung, die konstruktive Gestaltung und gelebte Wirklichkeit „der“ Professionalität jedes/jeder einzelnen empatis® Jugendhilfe Mitarbeiters/in. „Eigentlich“ ist dies eine Selbstverständlichkeit…“uneigentlich“ zeigt sich die Komplexität dieses Anspruches in der praktischen Umsetzung. Es beginnt bei der inneren Auseinandersetzung mit eigenen Werten, Vorstellungen, Lebenskonzepten, Erwartungen oder Grenzen im Spannungsfeld mit denen von empatis® Jugendhilfe und denen der zu betreuenden Adressat/innen. Die daraus resultierende klare Abgrenzung der beruflichen Rolle von der eigenen Person ist hierbei essentiell.

Das sich aus dieser inneren Auseinandersetzung resultierende Rollenverständnis befindet sich im Wechselspiel von professioneller Neugier, sich immer wieder neu auf die Lebenswelt des Gegenübers einzulassen, Übernahme der gebotenen Verantwortung für sich, die Kollegen/innen, die Adressaten/innen, die Prozesse, sowie empatis® Jugendhilfe und der  fortlaufenden Selbstreflexion. Ein relevanter Aspekt ist hierbei das strategische Agieren. Dies bedeutet, dass sich die Mitarbeiter/innen mit ihrem Tun im professionellen Kontext, wie beispielsweise

  • die IST- und ZIEL-Planung,
  • die kontinuierliche Prozessanpassung anhand von definierten Kriterien und
  • die fortlaufende Evaluierung mit sich, den Adressaten/innen sowie dem Team

kontinuierlich auseinandersetzen müssen. Ergänzt und bereichert wird dieses strategische Agieren durch die Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit. Beides sind wichtige Stützpfeiler für interne und externe Arbeitsbeziehungen, wodurch nachhaltige Netzwerke entstehen können, wie letztendlich die Sicherung der Professionalität.

¹ Axiom…als absolut richtig erkannter Grundsatz; gültige Wahrheit, die keines Beweises bedarf., http://www.duden.de/rechtschreibung/Axiom
² siehe Paul Watzlawick, 1. Axiom der Kommunikation
Âł vergleiche Theunissen und Plaute