Gemeinsames Bauprojekt Unterstand in der Williburg
Die Bewohner*innen der Williburg hatten seit Langem das Problem, dass sie bei schlechtem Wetter keine Möglichkeiten zum Unterstellen hatten. Diesem Problem haben sie sich mit Unterstützung von Pädagog*innen in ihrer Ferienzeit angenommen.
In der letzten Ferienwoche gab es umfangreiche Planungsprozesse, wurde fleißig im Baumarkt eingekauft und dann richtig losgelegt. Folgende Herausforderungen mussten dabei gemeistert und berücksichtigt werden:
- ausreichend große Fläche zum gemeinsamen Sitzen und Quatschen
- Nähe zur hauseigenen Werkstatt für Arbeitsprojekte im Freien, wie schleifen, sägen, lackieren etc.
- Platz zum witterungsbeständigen Unterstellen von Gegenständen und Materialien
Neben den projektbezogenen Herausforderungen musste noch eine einfache, stabile und nachvollziehbare Umsetzbarkeit gewährleistet werden.
Die Parameter wurden gemeinsam definiert. Der Unterstand würde 6m lang, 2,80m breit und 2,60m bzw. 2,40m hoch werden (Pultdach, um das Wasser vom Haus abzuleiten). Die Unterkonstruktion erfolgt aus Holzbalken + OSB Platen und die Bedachung wird mit Dachschindeln umgesetzt. Gemeinsam wurde mehrfach in dem Baumarkt der Wahl intensiv eingekauft und die vielen Baumaterialien entladen, was durch die vielen fleißigen Hände schnell erledigt wurde.
Dann konnte es schon losgehen. Die Unterkonstruktion sollte visuell ansprechend mit Handwerkzeugen und einer Überblattung umgesetzt werden. Das wurde durch das Bauteam, nachdem die Vor- und Nachteile ausgiebig diskutiert wurden, umgesetzt. So lernten die jungen Holzwerker*innen, was eine Überblattung ist und das dafür u.a. Winkel, Anreißlineal, Tauchsäge mit Führungsschiene, Japansäge, Klüpfel und Stechbeitel notwendig sind.
Nach den Holzvorbereitungen konnte die Arbeit am Objekt losgehen. Es wurde mit einem Bohrhammer, mehreren Akkuschraubern und Ratschen die Querträger für die Verankerung an die Wand gebracht. Und mit 2 Wasserwaagen, Markierungsfäden und einem Vorschlaghammer die Bodenhülsen für die Balken in Position gebracht.
Danach erfolgte klassisches „Zimmermannshandwerk“, denn die Holzbalken wurden von den hoch engagierten Bewohner*innen aufgestellt, ausgerichtet, verbunden und verschraubt. Dabei gab es kurz einen Ausflug in die Physik und die jungen Holzhandwerker*innen lernten, dass die stabilste Form ein Dreieck ist, was sogleich in der Praxis angewandt wurde.
Am abschließenden Tag 3 wurden die Dachschindeln auf die OSB Platten genagelt und die wasser- und witterungsfeste Anbindung des Anbaus an die Hauswand umgesetzt.
Jetzt haben die Bewohner*innen ihren eigenen gebauten trockenen Sitzplatz und sind um viele theoretische und praktische Erfahrungen und Erkenntnisse reicher. Und das erworbene Wissen wird sicher in der ein oder anderen Situation bald wieder Anwendung finden, denn es gibt da noch das ein oder andere Bauprojekt in der Williburg…wir freuen uns darauf!